elektronische Schätzeisen ein probates
Hilfsmittel, um überhaupt die Dringlich-
keit einer Stromreinigung zu erkennen.
Unter Werte von „650“, was laut Herstel-
lerangabe etwa 65 Prozent auf einer von
ihm definierten Verzerrungsskala ent-
spricht, kamen wir zu keiner Tageszeit.
Doch was bedeutet dies für den Musik-
hörer, und ist es für ihn überhaupt von
Relevanz? Schließlich liegen die Netzteile
unserer Komponenten ja nicht in deren
Signalweg. Andererseits: Was hören wir
anderes aus den Lautsprechern als modu-
lierten Strom? Da drängt sich die Annahme
geradezu auf, dass unsaubere Energie die
Klangqualität beeinträchtigt.
Um diese Fragen in Form eines Work-
shops praktisch zu demonstrieren, war
in einem der großen Vorführräume der
Frankfurter HiFi-Profis, in deren weit-
läufigem Geschäft Raum Ton Kunst
den guten Ton betreut, eine hochwer-
tige Anlage installiert,
deren Ende
Sonus Fabers Olympica2 bildete. Mit
einem Paarpreis von rund 8000 Euro ist
sie gewiss nicht billig, aber auch nicht
unerreichbar teuer. Sie konnte aus zwei
verschiedenen CD-Spieler/Vollverstär-
ker-Sets angesteuert werden - Accuphase
DP-410/E-260 beziehungsweise M6sCD/
M6si von Musical Fidelity (um 5200/5000
sowie jeweils 2700 Euro).
Fürs muntere Quer- und Vergleichshö-
ren stand eine ganze Phalanx von Netz-
filtern beinahe aller Güte- und Preisklas-
sen bereit, wobei Modelle des britischen
Spezialisten IsoTek überwogen. Denn die
Hessen stehen drauf und feierten mit der
Aktion deren Einführung in ihr Sorti-
ment. Aus diesem Anlass war obendrein
IsoTeks Mastermind und Chef Keith Mar-
tin angereist und erläuterte die wichtigs-
ten technischen Zusammenhänge.
Doch die zahlreichen Besucher woll-
ten natürlich vor allem hören. Und so
starteten wir mit der Accuphase-Kombi,
„Auf Empfehlung in
STEREO hatte ich m ir
für m eine Accuphase-
Elektronik einen Power
Plant P5 von PS Audio
geliehen - und w ar so
begeistert, dass ich ihn
sofort übernahm . M einer Ansicht nach
beginnt guter Klang m it sauberem
Strom . Lieber günstigere Geräte kau-
fen und in ein Filter investieren."
> W orkshop-T eilnehm er Robert P eterm ann
die
ihren Saft zu-
nächst noch gänz-
lich ungefiltert aus
einer 50-Euro-Netz-
leiste von Music Line
nuckelte. Es lief „To
Vals Tou Gamou“,
ein Instrumentalstück
vom ECM-Sampler
„Sounds And Silence“,
das durch Live-Atmo-
sphäre wie Weiträu-
migkeit besticht.
Bereits das Umste-
cken auf HMS’ be-
kannte
„Energia“-
Leiste für 435 Euro,
die etwa Digitalgerä-
ten und Amps sepa-
rate Filterzüge bietet,
brachte den Klang
deutlich nach vorne,
indem sich das locker
„Jeder Schritt w ar sofort nach-
vollziehbar. Abseits der absoluten
Qualitätsunterschiede zeigte sich,
dass jedes Filter seinen individu-
ellen Fingerabdruck im Klangbild
hinterließ. M an sollte also prüfen,
w as zur Anlage passt."
> W orkshop-T eilnehm er Sabrina & W e rn e r Füller
swingende, ungemein
fein gewebte Klang-
bild nun besser von
den Boxen löste, an Größe und Tiefe
gewann sowie einfach luftiger war.
Alternativ probierten wir IsoTeks Fil-
terleiste „Polaris“ aus, die 450 Euro kostet,
allerdings ohne Zuleitungskabel kommt.
Wir wählten ein günstiges der Briten dazu
und kamen so auf knapp 560 Euro. Dass
die Netzphasen bei allen Veränderun-
gen stabil blieben, ist selbstverständlich.
So tönte es ähnlich räumlich und aufge-
löst. Allerdings geriet die Wiedergabe um
Nuancen druckvoller
und
farbiger,
wäh-
rend die Energia die
Feinzeichnung unter-
strichen hatte. Bereits
Direkt an der Steckdose schlug der „Mains Noise Analyser" akustisch
Alarm und zeigte hohe Störwerte an (l.). An IsoTeks Netzfilter „Aquarius"
w ar dagegen sofort Ruhe, und im Display erschien „000" (r).
Volker Leiber vom hiesigen
IsoTek-Vertrieb steckte sämtliche
Filter ruckzuck um.
Die Vorführanlage w ar hochwertig, aber bewusst
nicht zu hochpreisig gewählt. CD/Amp-Duos
von Accuphase und Musical Fidelity liefen an
verschiedensten Netzfiltern aller Klassen.
3/2015 STEREO 55
vorherige seite 54 Stereo 2015-03 lesen sie online nächste seite 56 Stereo 2015-03 lesen sie online Nach hause Text ein/aus